Domrep – Land ohne Schienen?

Ein Land ohne Schienen – das ist die Dominikanische Republik tatsächlich nicht. Die Länge des Schienennetzes beträgt 496 km und damit auf Platz 115 der aktuellen Weltrangliste, aber für den Personenverkehr gibt es ausschließlich in der Hauptstadt Santo Domingo eine U-Bahn. Der Güterverkehr dient dem Transport von Agrargütern wie Zuckerrohr und Bananen zu den Umschlagplätzen und Verarbeitungsbetrieben.

U-Bahn Santo Domingo: seit 2009, heute mit 2 Linien

Das U-Bahn-Netz der dominikanischen Hauptstadt hat derzeit 2 Linien. Die erste Strecke (Linie 1), eine Nord-Süd-Verbindung von Mamá Tingó nach Centro de los Héroes, wurde 2009 eröffnet. Am 1. April 2013 kam die Linie 2 als Ost-West-Achse mit zunächst 14 Station hinzu, die am 8. August 2018 nochmals um vier weitere verlängert wurde. Geplant sind vier weitere Linien.

Das überörtliche Schienennetz dient wie schon geschrieben ausschließlich dem Güterverkehr.

La Línea Höhle im Los-Haitises-Nationalpark

Einen Ausflug in Sachen Eisenbahnarchäologie gibt es im im Los-Haitises-Nationalpark, einem circa 826 km² großen Gebiet im Südwesten der Bucht von Samaná.

Openstreetmap-Karte der Bucht von Samaná

Dort, wo der Marker sitzt, befindet sich die Höhle La Línea. Beim Vergrößern der Karte wird erkennbar, wo einmal die Gleise lagen.

Der Name der Höhle geht auf eine Eisenbahnlinie in unmittelbarer Nähe zurück. Einziges Überbleibsel sind die Pfosten der Anlegestelle (siehe Titelbild) in der Bahía de San Lorfeno, die einst dem Umschlag der Reis- und Rübenernte diente. Die Höhle hat eine Ausdehnung von circa 600 Metern. Es gibt dort etwa 950 Felsmalereien aus präkolumbianischer Zeit, die Tiere, menschenähnliche Figuren und Gottheiten darstellen. Über die dahinterstehende Mystik der Taino-Ureinwohner ist wenig bekannt. Zudem gibt es die Legende der Ciguapas, nach der der Häuptling Caonabo dort von Kolumbus & Co. gefangengenommen wurde. Kolumbus beschloss Caonabo nach Spanien bringen zu lassen, das Schiff wurde jedoch bei der Abfahrt im Hafen von Isabela Opfer eines Hurrikans.




Quellen:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert