Standseilbahn Montmartre in Paris

Metro und Standseilbahn in Montmartre

Kleine Geschichte der Verkehrsanbindung des 18. Pariser Arrondisement

Der 18. Pariser Stadtbezirk entstand im Jahr 1860 durch die Eingemeindung der Dörfer Montmartre, La Chapelle und Clignancourt und trägt ebenfalls den Namen Montmartre. Das Arrondisement entwickelte sich zu einer künstlerischen und literarischen Hochburg und ist heute eine der Touristenattraktionen von Paris.  Montmartre ist mit drei U-Bahn-Linien (2, 4 und 12) und sechs U-Bahn-Stationen erschlossen. Der Hügel von Montmartre ist mit 130 Meter über Meereshöhe die höchstgelegene natürliche Erhebung von Paris mit der weithin sichtbaren Basisilka Sacré-Cœur ist aber auch mit der einzigen Standseilbahnlinie des ÖPNV-Anbieters RATP (Régie autonome des transports Parisiens) erreichbar.



Metrostation Abbesses – Untertitel „Butte Montmartre“

Die einzige Station, die ins Herz des Butte führt, ist die von Abbesses. Der Name der Station stammt von der „Place des Abbesses“ (auf Deutsch „Platz der Äbtissinnen“). Er bezieht sich auf das Kloster Montmartre, das im 12. Jahrhundert Benediktinerinnen-Abtei von König Ludwig VI. gegründet wurde, Die erste Äbtissin war seine Frau, Adelheid von Savoyen. Auf der RATP-Karte trägt die Station auch den Untertitel „Butte Montmartre“. Sie wurde am 30. Januar 1913 eröffnet und liegt an der Linie 12, der ehemaligen Nord-Süd-Linie der Société du chemin de fer électrique Nord-Sud de Paris. Dieses 1902 gegründete Privatunternehmen baute und betrieb bis 1931 drei U-Bahnlinien, bevor es von der CMP (Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris) übernommen wurde, die die anderen Linien verwaltete.

Metrostation Place Abesses in Paris
Zugang zur Metrostation Abbesses mitten in Montmartre / Bildquelle: France-Voyage.com

Der Zugang zur Station Abbesses ist einer der meistfotografierten in der französischen Hauptstadt. Den im Jahr 1912 errichteten Zugang ziert die Signatur des Art-Nouveau-Künstlers Hector Guimard. Er besteht aus vier gusseisernen Säulen, floralen Ornamenten und einer Glasüberdachung mit Vordach. Dieses ist das einzige, das von ehemals neun Zugangsbauwerken des sogenannten Modell A erhalten geblieben ist. Dieses hier stellt jedoch dieses dar eine historische Fehlinterpretation, da dieser Typ ursprünglich nicht auf der Nord-Süd-Linie installiert war. So war das Gebäude der Äbtissinnen zunächst das Gebäude des Bahnhofs Hôtel-de-Ville, wurde 1974 verlegt und 1978 – zusammen mit den übrigen 86 erhaltenen, von Guimard gestalteten Zugängen – unter Denkmalschutz gestellt. Darüber hinaus sind die Bahnsteige des Bahnhofs mit einer Tiefe von 36 Metern unter der Erdoberfläche die tiefsten in der Pariser Metro. Sie sind über lange Wendeltreppen erreichbar. Die 2007 renovierte Dekoration greift den ursprünglichen Stil der Nord-Süd-Linie auf.


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Zur Orientierung: Wir erkennen von West nach Ost die Metrostation Abesses, die Montmartre Standseilbahn und nördlich davon die Basilika Sacré-Cœur.

Weitere Metrostationen im 18. Arrondissement

Etwas weiter entfernt vom Herzen Montmartres liegen die Stationen

  • Linie 2: Pigalle und Anvers
  • Linie 4: Blanche und Chateau Rouge
  • Linie 12: Lamarck-Caulaincourt

Weitere Informationen zu diesen Stationen: https://www.montmartre-addict.com/article/metros-a-montmartre/

Standseilbahn Montmartre

Standseilbahn (Funiculaire de Montmartre – Gare Basse)

Seitdem die Basilika Sacré Cœur auf dem Gipfel des Montmartre-Hügels im Jahr 1891 vollendet ist, gibt es die Idee, dass eine Standseilbahn nützlich sein könnte, um die Stätte leichter zu erreichen. So wurde im Juli 1900 die allererste Standseilbahn von Montmartre zur Personenbeförderung in Betrieb genommen. Wie heute bediente sie nur zwei Stationen mit zwei Kabinen, wurde aber mit einem Wassergegengewicht zur Fortbewegung betrieben. Diese Ur-Version derdortigen Standseilbahn war 31 Jahre lang in Betrieb, galt dann aber als zu gefährlich. Die 1935 in eröffnete Nachfolgebahn arbeitete mit einer elektrischen Winde ehe im Jahre 1991 die aktuelle Version diese Aufgabe übernahm. Diese – ebenfalls mit elektrischem Antrieb ausgestattet – verfügt über zwei unabhängige Kabinen, von denen jede 60 Plätze bietet. Dadurch erreicht sie eine Kapazität von 2000 Passagieren pro Stunde und Richtung. Mit einer Streckenlänge von 108 Metern überwindet sie einen Höhenunterschied von 36 Metern in weniger als 90 Sekunden.




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Weitere Quellen:

Titelbild: „France-000439 – Montmartre Funicular“ von archer10 (Dennis) ist lizenziert unter CC BY-SA 2.0. Zum Aufrufen von eine Kopie dieser Lizenz, besuche https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/?ref=openverse.