Wendelstein-Zanhradbahn in der Bergstation - Eingang zur Wendelsteinhöhle gleich daneben

Mit Seilbahn oder Zahnradbahn auf den Wendelstein

Der 1.838 m hohe Wendelstein ist eine der Hauptattraktionen des Mangfallgebirges. Von oben gibt es einen Rundumblick auf rund 200 weitere Alpengipfel. Zu Fuß dauert der Aufstieg – etwa vom Parkplatz der Wendelsteinseilbahn in Osterhofen rund 4 Stunden. Schneller geht es von dort mit der Seilbahn oder vom nahen Brannenburg mit der Wendelstein-Zahnradebahn. Für den Aufstieg von den Bergstationen zum Gipfel sind es circa 20 Minuten oder 112 Höhenmeter.

Parkplatz Wendesteinbahn in Osterhofen
Die Wendelsteinbahn mit Parkplatz im Bayrischzeller Ortsteil Osterhofen befindet sich nur wenige Gehminuten vom DB-Bahnhof Osterhofen entfernt.

Wendelstein-Seilbahn

Die 1970 eröffnete Wendelsteinbahn führt von der genannten Talstation in Bayrischzell-Osterhofen von 792 Meter in sieben Minuten zur Bergstation. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 10 Meter pro Sekunde. Die beiden Kabinen haben eine Kapazität von je maximal 50 Personen.

Wendelstein-Zahnradbahn – Deutschlands älteste Hochgebirgsbahn

Die 30-minütige Fahrt mit der 48 Tonnen schweren, meterspurigen Zahnradbahn erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 20 km pro Stunde, sodass die Fahrgäste etwas Zeit haben, um die malerische Strecke zu genießen. Sie ist 7,6 km lang und führt durch sieben Tunnel, zwölf Brücken, acht Galerien und eine Lawinenverbauung. Zu sehen sind Almwiesen, Wälder und massive Felsformationen. Die Endstation befindet sich auf einer Höhe von 1.723 m) über dem Meeresspiegel. Die Bahn verkehrt täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr.




Initiator und Geldgeber des rund drei Millionen Goldmark teuren Projekts war der Industrielle Otto Steinbeis, der für seine forstwirtschaftlichen Aktivitäten ein Netz von Schmalspurbahnen aufbaute. Prinzregent Luitpold hatte am 4. Februar 1910 die Konzession erteilt, der Beginn des Bahnbaus war dann am 29. März. Der erste Zug fuhr am 12. Mai 1912 und am 25. Mai erfolgte die offizielle Eröffnung.

Wendelstein- Ostseite. Hohe Mauer und Tunnel vor der Bergstation
Wendelstein-Ostseite. Hohe Mauer und Tunnel, der in einer engen Kurve zur Bergstation führt. In diesem letzen Tunnel beträgt die Steigung 23,7 Prozent.

Die Strecke ursprünglich 9,95 Kilometer lange Strecke wurde 1961 auf 7,66 Kilometer verkürzt, weil das untere Teilstück die Rosenheimer Straße in Brannenburg kreuzte und weil nur noch ein geringer Anteil der Besucher die Anreise über den dortigen DB-Bahnhof wählte. Heute ist der Start im Talbahnhof Waching.

Im Laufe der Jahre wurden die Strecke, aber auch die Triebwagen mehrfach erneut. Ein Exemplar der ursprünglichen Vorstellwagen befindet sich in der Lokwelt Freilassing. Zwei der Original-Zuggarnituren werden auch heute noch zu Sonderfahrten eingesetzt.

Highlights am Gipfel des Wendelsteins

Auf dem Gipfel des Berges gibt es

  • das 182/83 erbaute Wendelsteinhaus, einst Schutzhütte, heute eine Gaststätte mit einer Austellung zur Geschichte des Wendelsteins im Untergeschoss
  • das Observatorium des Instituts für Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes
  • ein Sender des Bayerischen Rundfunks mit dem rot-weißen Sendemast am Gipfel
  • einen Geopark mit anschaulichen Erklärungen wie die Afrikanische und die Eurasische Platte hier das Gestein zusammengefaltet haben
  • das Wendelsteinkircherl, die höchstgelegene Kirche Deutschlands und die Wendelsteinkapelle, die noch etwas höher liegt.
  • die Wendelsteinhöhle: die Karsthöhle befindet sich im Innern des Gipfels auf einer Höhe von circa 1700 Metern. Vom Eingang geht es zunächst 82 Stufen nach unten, rechts zur Kältefalle, links zum Höhlendom. Drinnen sinkt die Temperatur auf bis zu drei Grad Celsius. Daher sind beim Besuch der Wendelsteinhöhle warme Kleidung ein Muss. Gutes Schuhwerk ist ebenso zu empfehlen.
Schaubild der Wendelsteinhöhle
Schaubild der Wendelsteinhöhle
Kleiber-Kreuz in der Wendelsteinhöhle
Das Kleiber-Kreuz in der Wendelsteinhöhle befindet sich im sogenannten Dom. Es wurde 1882 angebracht.

Skibetrieb am Wendelstein

Das Wendelsteingebiet ist nur für erfahrene Skifahrer geeignet. Anfänger sollten das Skifahren anderswo lernen, bevor sie sich auf den Wendelstein wagen, da die Routen nur über eine schwarze Piste zugänglich sind. Die Hotelpiste, Piste Nr. 1a, ist nicht besonders lang, aber steil, holprig und oft vereist. Die Route geht dann als 5 Kilometer lange rote Piste weiter. Die Westabfahrt (2a und 2b) führt bis zur Talstation der Seilbahn in Bayrischzell-Osterhofen. Wer anspruchsvolles Skifahren sucht, ist hier genau richtig. Die Nord- und Osthänge sind besonders anspruchsvoll. Die Pisten sind zwar präpariert, aber sie liegen im Schatten des Berges, so dass die eisigen Stellen und unebenen Abschnitte oft schwierig zu bewältigen sind. Darüber hinaus sind die Buckelpisten, die engen Abschnitte und die Steigungen ein echter Test für das skifahrerische Können. Je weiter man den Berg hinunterfährt, desto flacher und einfacher wird die Strecke, die zur Talstation der Seilbahn führt. Neben der Zahnradbahn und der Seilbahn gibt es noch zwei Schlepplifte. Der Lacher- und der Bocksteinlift befinden sich in der natürlichen Mulde, den Wendelsteiner Almen. In diesem Gebiet gibt es zwei zusätzliche rote Pisten. Wenn man mit dem Lacherlift hinauffährt, kann man die Ostabfahrt (1b), eine schwarze Piste von fast vier Kilometern Länge, befahren. Sie führt an der Mitteralm und der gleichnamigen Zahnradbahnstation vorbei, von wo aus man mit der Bahn wieder zur Bergstation fahren kann. Die Ostabfahrt endet in Aipl, wo die Bahn auf Wunsch auch hält. Diese Abfahrt ist bei Einheimischen besonders beliebt, nicht zuletzt, weil sie die Möglichkeit bietet, in der Mitteralm einzukehren. Der Wendelstein ist auch bei Skitourengehern sehr beliebt. Die Regeln für Skitourengeher sind an der Talstation der Gondelbahn ausgehängt. Je nach Witterung ist das Skifahren auf dem Wendelstein von Dezember bis April möglich. Da es keine Beschneiungsanlagen gibt, ist das Gebiet auf natürlichen Schneefall angewiesen, der von Jahr zu Jahr variieren kann.

Bocksteinlift Wendelstein Skigebiet
Der Bocksteinlift befindet sich auf der Abfahrt Richtung Osterhofen. Für ein Foto mit Skibetrieb muss ich im Winter noch einmal her.

Quellen: