In der Metro-Linie 6 in Madrid soll es bald Bahnsteigtüren geben.

Madrid: Modernisierung der Metro-Linie 6

Spaniens Hauptstadt investiert 129 Millionen EUR in die U-Bahn

Madrid plant die Modernisierung der U-Bahn-Linie 6. Das 129-Millionen-Euro-Projekt beginnt 2025 und umfasst Automatisierung, erneuerte Signaltechnik sowie strukturelle Verbesserungen. Geplant sind auch Lärmreduzierung und Gleisoptimierung.



Bahnsteigtüren geplant, Teil- oder Vollautomatisierung

Die Metrolinie 6 in Madrid soll umfassend modernisiert werden und dann auch automatisiert fahren können. Unklar ist bislang, ob eine teil- oder ein vollautomatisierter Betrieb (GoA2/GoA4) angestrebt ist. Geplant sind Investitionen in Höhe von 129 Mio. EUR für die Arbeiten, die ab 2025 beginnen sollen – aktuell läuft die Ausschreibung erst seit einigen Tagen. Neben der für die Automatisierung notwendigen Erneuerung der Signaltechnik sollen Bahnsteigkanten für den künftigen Einbau von Bahnsteigtüren verstärkt werden, außerdem sollen die derzeitigen Schwellen durch neue Betonschwellen ersetzt sowie eine starre Oberleitung im Depot der Ciudad Universitaria installiert werden. Auch die Optimierung der Gleisführung und -geometrie sowie die Einführung innovativer Lärm- und Vibrationsdämpfungssysteme sind vorgesehen. Eine Automatisierung der Linie 6 wäre die erste automatisierte U-Bahn in Madrid, mit einer Zugfolgezeit von unter zwei Minuten soll die Kapazität und durch die Bahnsteigtüren die Sicherheit erhöht werden. Zudem geht man von geringeren Wartungskosten sowie von Energieeinsparungen durch gleichmäßigeres Beschleunigen, Bremsen und Abfertigen der Züge aus. Außerdem sollen Nachfragespitzen besser bedient werden können. Ein Auftrag zur Lieferung neuer Fahrzeuge für die Linien 6 und 8 ist bereits im Frühsommer an CAF vergeben worden.



Projektbeginn: 2. Halbjahr 2025

Gemäß den Planungen sollen die Arbeiten in zwei Betriebsunterbrechungen durchgeführt werden: Zwischen Juni und September 2025 wird der Fahrbetrieb im Südwestbogen zwischen Moncloa und Méndez Álvaro eingestellt, in der zweiten Phase, von September bis Dezember, ist der nordöstliche Abschnitt zwischen Moncloa und Legazpi betroffen. Linie 6 ist die am stärksten frequentierte Infrastruktur des gesamten Netzes der spanischen Hauptstadt mit mehr als 90 Mio. Fahrten im ersten Halbjahr 2024 und durchschnittlich 400.000 Fahrgästen pro Tag. Dies entspricht 16 % der Fahrten im gesamten Netz der Metro de Madrid. Diese Modernisierung markiert einen Meilenstein für Madrids öffentlichen Verkehr. Mit kürzeren Zugfolgezeiten und erhöhter Sicherheit durch Bahnsteigtüren verspricht das Projekt eine deutliche Verbesserung des Fahrgasterlebnisses. Die Umsetzung erfolgt in zwei Phasen, wobei jeweils Teilstrecken für mehrere Monate gesperrt werden. Angesichts der Bedeutung der Linie 6 – sie bewältigt 16 Prozent des gesamten Fahrgastaufkommens der Metro Madrid – wird diese Modernisierung weitreichende positive Auswirkungen auf das gesamte Verkehrsnetz der spanischen Hauptstadt haben.

 

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