Für den Nahverkehr in der portugiesischen Hauptstadt sind die gelben Straßenbahnen weltbekannt. Insbesondere gilt dies für die Linie 28 E (offiziell: Carreira 28E dos Eléctricos de Lisboa, das „E“ steht für „elektrisch“), deren Wagons unter anderem durch die engen Gassen des Stadtteils Alfama rattern. Außerhalb der Alfama gibt ein Nebeneinander von Alt und Neu: neben den alten Straßenbahnwagen gibt es auch klimatisierte Niederflurfahrzeuge der neueren Generation.
Die wichtigsten Eckdaten zur Lissaboner Straßenbahnen:
- eröffnet 1873 als Pferdebahn, Elektrifizierung 1901
- Spurweite: 900 mm
- Steigung: bis 13,5%, ein international extrem hoher Wert für eine Adhäsionsbahn
- engster Kurvenradius: 9 Meter
- Streckenlänge: 25 km
- Stromsystem: 600 Volt-Oberleitung
Betreiber der Straßenbahn ist die Companhia Carris de Ferro de Lisboa (Carris), die sich seit der Nelkenrevolution im Jahre 1974 in städtischem Besitz befindet und daneben noch drei Standseilbahnen, die meisten Busse sowie den Aufzug Elevador de Santa Justa betreibt. Auf dem Gelände des Betriebshofs Santa Amaro gibt es ein Straßenbahnmuseum. In den 1990er-Jahren wurde das Streckennetz zu Gunsten der U-Bahn deutlich auf die heutigen 25 km verkürzt. Da der Individualverkehr stark zugenommen hat, stehen die Straßenbahnen, die fast nirgendwo über eigene Bahnkörper verfügen, oft im Stau oder können nicht weiterfahren, weil parkende Autos die Gleise versperren. Das Gleisbett ist an vielen Stellen marode. An einen Bau neuer Strecken wird derzeit nicht gedacht.
Nebeneinander von Neu und Alt
Lissabon, das wie Rom auf sieben Hügeln erbaut wurde, hat jedoch mehr imposante Blickwinkel zu bieten: die Lage am megabreiten Tejo, ein bisschen Seefahrerromantik, die kulturellen Einflüsse aus Übersee und eine bezaubernde Architektur mit Mut zur Moderne, bei der das Alte nicht in Vergessenheit gerät.
Das U-Bahnnetz der Metropolitano de Lisboa, E.P.E. ist überschaubar: vier Linien durchqueren das Stadtgebiet auf einer Streckenlänge von 46 km mit 55 Metrostationen (erkennbar an den Schildern mit dem großen „M“ auf rotem Grund). Auffallend ist, dass an Rolltreppen und Aufzügen gespart wurde. An manchen älteren Stationen sind sie gar nicht zu finden.
Die Hauptrouten der Vorortzüge führen nach Sintra und am Tejo-Ufer entlang nach Belem, Estoril und Cascais.
Ebenso bei den Fähren: hier gibt es einige alte Kähne, die schon Rost angesetzt haben in Betrieb, genauso aber moderne Schnellboote.
Sintra, die einstige Sommerresidenz der portugisieschen Könige ist nur 25 km von Lissabon entfernt.