Schiff ComerSee

Como: unterwegs mit Bus, Schiff und Seilbahn

Wer von Deutschland über die Schweiz nach Italien reist, erreicht mit Como die erste Stadt auf italienischem Boden. Das Panorama mit dem Comer See und den Ausläufern der italienischen Alpen im Hintergrund ist einfach atemberaubend.

Blick von Brunate - Como mit Nordbahnhof, Piazza Cavour und Stadio Giuseppe Sinigaglia
Como aus der Vogelperspektive (die markantesten Punkte entlang des Seeufers von unten nach oben): der Nordbahnhof, Piazza Cavour und das Stadio Giuseppe Sinigaglia

Anreise nach Como

Wer mit dem Fernzug anreist, erreicht Como heute am Bahnhof San Giovanni und nimmt dann einen der Busse ins tiefergelegene Stadtzentrum. Auf alten Fotos der Stadt ist noch ein Eisenbahnviadukt zu sehen, das einst vom Bahnhof San Giovanni direkt zum Hafen führte. Heute sind nur noch wenige Überrestte davon zu sehen. Es war für Warentransporte vorgesehen. Ein einziger Personentransport ging in die Geschichte ein: als König Umberto II. am 20. Mai 1899 zur Eröffnung der Ausstellung zur Einhundertjahrfeier der Erfindung der Batterie durch Allessandro Volta anreiste. Neben Como S. Giovanni gibt es noch einen weiteren Hauptbahnhof: Como Nord im Stadtzentrum.



Bahnhof Como Nord mit drei Gleisen - 1885 eröffnet
Como Stazione Nord Lago: Der 3-gleisige Kopfbahnhof in der Innenstadt nahe des Seeufers wurde im Jahre 1885 eröffnet.

Open Streetmap-Karte: Como, der westliche Südzipfel des Sees und Brunate

Karte von Como mit dem See und Brunate
Karte von Como mit dem See und Brunate | Quelle: Openstreetmap>/a>

Stadtverkehr: das Auto am besten ins Parkhaus und dann (kostenlos) mit dem Bus fahren

Wer mit dem PKW kommt, kann dieses günstig im Parkhaus Autosilo Valmulini abstellen. Das Tagesticket kostet 1 Euro, was deutlich günstiger ist als die innerstädtischen Parkplätze am Straßenrand. Vom 5. Stock des Parkhauses gibt es einen Fußweg zu den Stadtbussen. Geheimtipp (nicht ausgeschildert): der erste Aufgang führt zu den Buslinien Richtung Innenstadt (Haltestellen Lago di Como, Piazza Cavour). Interessant ist das Tarifsystem: an der Haltestelle steht geschrieben, dass die Tickets im Bus mehr kosten als die, die man zuvor gekauft hat, einen Ticketschalter oder –automaten gibt es aber am Autosilo Valmulini nicht. Beim Versuch dann gezwungenermaßen beim Busfahrer ein Ticket zu erwerben, wird man dann einfach durchgewunken oder gebeten sich an einen Tabacchaio oder ein Kiosk zu wenden. Da auch bei nicht jedes Kiosk zwangsläufig Fahrkarten verkauft, ist es so womöglich schon zu Gratis-Schwarzfahren gekommen.

Comer See - kleine Rundfahrt dauert etwa 1 h
Comer See: Die kleine Rundfahrt ausgehend von Como dauert circa 1 Stunde.

Comer See: Rundfahrten nach Bellagio und Lecco

Die Dampfschifffahrt auf dem Comer See begann im Jahre 1826 zunächst mit einem täglichen Liniendienst Como – Domaso, im gleichen Jahr dann auch noch Lecco – Domaso. Auch heute noch ist eine Schifffahrt auf dem Comer See ein Erlebnis. Die kleine Rundfahrt von Como nach Cernobbio, Moltrasio, Torno und wieder zurück dauert etwa eine Stunde. Längere Fahrten führen bis hin zur Landspitze nach Bellagio oder weiter nach Lecco. Neben reinen Passagierschiffen pendeln zwischen Cadenabbia, Varenna, Bellagio, und Menaggio auch Autofähren.

Talstation der Seilbahn nach Brunate
Talstation der Seilbahn nach Brunate

Como von oben: mit der Seilbahn nach Brunate

Wer die Stadt mit dem Dom (Cattedrale di S. Maria Assunta) und der Villa Olmo sowie den See von oben sehen möchte, findet mit der Standseilbahn von Como nach Brunate eine bequeme Aufstiegsmöglichkeit. Diese wurde – zunächst noch mit Dampf betrieben – im Jahre 1894 eröffnet und 1911 elektrifiziert. Die Seilbahnanlage als auch die Fahrzeuge wurden in den folgenden Jahrzehnten ständig renoviert. Die Seilbahn Como – Brunate gehört heute betrieben vomzum Consorzio Mobilità Funicolare & Bus mit Sitz in Como, operativer Betreiber ist die ATM (Azienda Trasporti Milanesi S.p.A.).

Weiche Seilbahn Brunate
Standseilbahn nach Brunate: hier begegnen sich die bergwärts und die talwärtsfahrende Kabine. Der Höhenunterschied zwischen Berg- und Talstation beträgt 500 Meter.

Der Betrieb der Standseilbahn ist wirtschaftlich defizitär und so wurde schon befürchtet, dass diese das Schicksal der Straßenbahn von Como, die 1906 eröffnet und 1952 eingestellt wurde, erleiden könnte. Geschichte ist auch die dampfbetriebene Überlandstraßenbahn, die zwischen 1880 bis 1898 zwischen Como und Saronno fuhr und dann durch eine reguläre Eisenbahnverbindung ersetzt wurde.




Como, Piazza Cavour mit der Straßenbahnlinie 2 in den 1930er Jahren

 

Como, Piazza Cavour mit Tram
Como, Piazza Cavour mit Straßenbahn | Bildnachweis: Cartolina d’epoca, Public domain, via Wikimedia Commons

Quellen:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert