Bahnfahren mit Hund: den Vierbeiner im Zug mitnehmen

Bahnfahren mit Hund: den Vierbeiner im Zug mitnehmen

Generell ist es erlaubt, Hunde in der Bahn mitzunehmen, und für ein Herrchen oder Frauchen, das kein Auto hat und dennoch mit seinem Hund verreisen möchte, ist das ein toller Service, der, wenn man es richtig macht, mit wenig Stress verbunden ist.

Kostet es etwas, Hunde in der Bahn mitzunehmen?

Ob für den Hund ein Fahrpreis entrichtet werden muss oder nicht, kommt auf die Größe des Hundes an. Hunde bis zur Größe einer Hauskatze, so heißt es in den Richtlinien der Deutschen Bahn für die Mitnahme von Hunden, reisen kostenlos, während ein Herrchen oder Frauchen für einen großen Hund den halben Preis seiner eigenen Fahrkarte bezahlen muss, was einem Kinderticket entspricht. Zwar ist es durchaus diskutierbar, welche Größe eine Hauskatze hat, denn es gibt auch besonders dicke und große Hauskatzen, doch um den Hund kostenlos mitnehmen zu können, muss ein weiteres Kriterium erfüllt sein: Der Hundebesitzer muss ein Transportbehältnis für seinen Hund mitführen.

Transport-Box und Maulkorb: Wie darf ein Hund im Zug reisen?

Wie dieses Behältnis jedoch aussieht, ist völlig egal. Es muss sich nicht um eine eigens zum Transport von Haustieren angefertigte Box handeln, sondern kann auch einfach eine Handtasche oder ein Einkaufskorb sein. Sogar eine Ikea-Tüte reicht aus, um als Transportbehältnis durchzugehen. Natürlich sollte es der Hund möglichst bequem in seiner „Reisetasche“ haben und sich im Idealfall hinlegen oder hineinkuscheln können, doch auch wenn das Transportbehältnis nur ein etwas zu klein geratener Einkaufskorb ist, muss sich ein Hundebesitzer seine Sorgen machen: Den meisten Zugbegleitern geht es nur darum, nachzuweisen, dass der Hund in ein solches Behältnis hineinpasst. Sie erwarten nicht, dass der Hund tatsächlich die gesamte Fahrtzeit darin verbringt, sondern tolerieren es auch, wenn sich der Hund bewegt oder auf dem Boden liegt.

Hund im Zug
Hund im Zug: am bequemsten ist es auf dem Gang. Transportbox und Maulkorb müssen nicht unbedingt verwendet werden. | Foto: Elsa

Bei großen Hunden heißt es in den Bahn-Richtlinien, dass sie einen Maulkorb tragen müssen, doch in der Praxis kümmert sich kaum jemand tatsächlich darum, ob ein großer Hund einen Maulkorb trägt, solange der Hund sich friedlich verhält oder andere Fahrgäste sich nicht beschweren. Wichtiger ist, dass eine Kinderkarte für ihn gelöst wurde. Dennoch sollten Hundebesitzer zum Schutz aller Fahrgäste und deren Hunde ihrem Haustier einen Maulkorb anlegen, wenn es leicht reizbar ist und zu aggressivem Verhalten neigt.

Zugfahrt mit Hund: Wie der Vierbeiner seine Reise stressfrei übersteht

Eine Zugreise kann für einen Hund aufregend, aber, je länger sie dauert, auch recht stressig und anstrengend sein. Generell ist es empfehlenswert, bei längeren Strecken wenn möglich einen ICE zu nehmen, auch wenn der Fahrpreis höher ist. Die Fahrt ist oft kürzer, es muss seltener umgestiegen werden und ICEs sind oft auch nicht so überfüllt wie manche Regionalbahnen.

Auch sollten Fahrtzeiten gewählt werden, an denen möglichst wenig Leute unterwegs sind, denn je mehr im Zug und am Bahnhof los ist, umso schneller gerät der Hund in Stress oder bekommt sogar Angst.

Da die meisten Hunde recht neugierig und auch misstrauisch sind, möchten sie wissen, was um sie herum geschieht. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass ein Hund unruhig wird und zu winseln beginnt, wenn er unter dem Sitz gehalten wird. Wenn es die Situation zulässt, wenn also wenig Fahrgäste im Zug sind, sollte der Hund sich hinsetzen können wo er möchte, etwa in den Durchgang, wo er seine ganze Umgebung im Blick hat und sich entspannt umsehen kann. Natürlich sollte er aufs Wort hören, wenn jemand vorbei läuft und er den Befehl bekommt, zur Seite zu gehen.

Je länger die Fahrt dauert, umso müder wird der Hund, und im letzten Teil besonders langer Reisen wird ein Hund sich vermutlich sogar freiwillig dorthin zurückziehen, wo er möglichst seine Ruhe hat. In ICEs beispielsweise gibt es spezielle Ruhewaggons, wo die Wahrscheinlichkeit viel geringer ist, dass der Hund sich durch Lärm bedroht oder irritiert fühlen könnte. Dort kann er es sich gemütlich machen und schlafen.

Was nie vergessen werden sollte, ist dem Hund alle ein bis zwei Stunden etwas zu trinken anzubieten. Eine Plastikflasche und ein Trinknapf gehören bei einer Reise mit Hund also zur Grundausstattung. Auch kleine Snacks als Stärkung zwischendurch werden den Vierbeiner freuen. Gibt es längere Zwischenaufenthalte an einem Bahnhof, sollten diese für einen kleinen Spaziergang genutzt werden. Auch dem Herrchen oder Frauchen wird es gut tun, sich etwas die Beine zu vertreten.

Bahnfahren mit Hund ist also durchaus unkompliziert und mit einigen kleinen Tricks kann die Situation für Hunde gelockert werden, um Stress und Angst gar nicht erst aufkommen zu lassen. Je vertrauter das Zugfahren für einen Hund ist, umso entspannter ist er dabei.

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